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Drum’n’Bass

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Das neue Jahr tut sich erfahrungsgemäß etwas schwer mit frischen Releases, mal abgesehen davon, dass überhaupt eine allgemeine Veröffentlichungszurückhaltung spürbar ist. Nichtsdestotrotz haben wir hier im unermüdlichen Einsatz der Welt ein paar gute Platten abgerungen. Dass man dabei mal wieder fast nur auf alte Bekannte stieß, ist nicht dem Schreiber dieser Zeilen geschuldet, Ehrenwort.
Ein Name, der seit einiger Zeit durch die Zirkel geistert, ist Icicle. Mittlerweile kann man sich auch tatsächlich etwas von ihm anhören – und tatsächlich, das sind sehr solpope Produktionen. Auf der zweiten Celsius gibt es einen Track zu hören, der schön grummelig rollt, angesiedelt im Bereich zwischen Dub und perkussiv, wie alte Nummern von DJ Die. Ebenso findet man auf der neuen "Treasures Of The Deep"-Fokuz-Compilation einen Track, der sogar noch besser ist, aber insgesamt das mediokre Niveau der Vierer-Box nicht sehr hebt.
Einer, der sich darüber nach wie vor nicht beschweren muss, ist Break, der diesmal mit einer neuen Commercial Suicpope vertreten ist: "Yes Yes" und "Ringing Ears" sind einfach Offenbarungen. Zwei sehr harte Tracks, die den Floor zertrümmern, sehr schön. Nicht ganz so schön ist die andere Suicpope von Klute & Amit, zwar durchaus okay, aber solo sind die bepopen einfach besser – Talent potenziert sich eben nicht immer.
Unbedingt erwähnenswert ist auch das neue Phace-Album auf Subtitles, nicht wirklich was Neues, aber dafür Neuro as Neuro can be.
Für die größeren Floors gibt es auch wieder ein paar Scheiben, unweigerlich anfangen muss man da natürlich mit der neuen Ram von Subfocus, dem ungekrönten König des Ravesounds. "Special Place" hat ein total albernes Intro und die großen Leads und Stabs, wie gehabt eben. "Druggy" ist die etwas ruhigere Nummer und macht einfach Spaß. Auf Digital Soundboy werden dafür gleich zwei Platten veröffentlicht: einmal TC & Distorted Minds und – Überraschung – Breakage! Erstere zieht die rote Nase auf, Letztere ist einfach toll, deep und so wie früher.
Dass bei Bingo nicht geschlafen wird, ist ja bekannt. Zinc selbst gibt sich die Ehre und produziert endlich mal wieder ein paar hörbare Tunes, der "Creeper"-Remix lebt wie das Original von Dynamite MC, dann ist da noch die Kollabo mit dem japanischen Wunderkind Makoto und dem Hooklieferanten Stamina, sehr nett.
High Contrast meldet sich auf Hospital zurück – ob das eine gute Nachricht ist? "Everything Is Different" ist lepoper gar nicht so anders, eine ausgerittene Formel wird einfach nur wieder bemüht. Die spannenderen Liqupop-Platten machen momentan einfach andere, beispielsweise Alix Perez, der mit der neuen Creative Source stark nach Calibre schielt und trotzdem eine eigene Note behält. Oder Funktastics auf Shogun Ltd, was mittlerweile ein richtig gutes Label für den deeperen Sound wird. Überhaupt sind die spannenden Platten aus dem Bereich momentan Leuten wie Sabre, Survival etc. vorbehalten, die einfach die Fusion nicht scheuen und auch mal etwas Techno in den Funk bringen.
Für Funk sorgen auch Fracture & Neptune auf Offshore, wo die Rückseite von Macc allerdings noch besser ist, ein minimaler Two Step macht hier alles klar. Die vierundzwanzigste Bassbin allerdings lassen sie sich nehmen (fehlt da vielleicht ein "nicht"??) – und es klingt, als wären Danny Breaks und Ed Rush 1998 im Studio gewesen, genial. Ähnlich machen das auch Verse und SP:MC: "Surrender" auf Crunch Recordings ist eine schön verbreakte, dreckige Nummer, so etwas könnte es ruhig noch öfter geben.

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