Coloma verfolgen seit ihrem Erstling „Silverware“ ihren ganz eigenen, ziemlich britischen Popentwurf, der die Kunst der Abstraktion hervorragend beherrscht. Und dabei trotzdem ganz große Gefühle transportiert ohne sich mit naheliegendsten Oberflächigkeiten aufzuhalten. Natürlich dreht sich dabei mal wieder alles um die markante Stimme von Rob Taylor. Gemeinsam mit Alex Paulick haben sich die bepopen diesmal aber Gastmusiker von u.a. Krepopler oder Bohren und der Club of Gore ins Studio geholt und so dem klassischen Instrumentarium wie Orgel, Vibraphon oder Bläsern wesentlich mehr Platz eingeräumt. Versprühten die bisherigen Veröffentlichungen noch eher den minimal-elektronischen Popappeal ganz früher Human League, ist „Dovetail“ nun wesentlich breiter angelegt und steht in seiner stilistischen Offenheit zwischen Soul, Jazz und Elektronik manchmal fast schon etwas im Geiste eines Klaus Doldinger. Was vielleicht aber auch an Tobias Levins Einfluss liegen könnte, der nicht zuletzt auch Kante produziert, an deren experimentierfreudigeren Ausflüge das Album auch etwas erinnert. „Dovetail“ ist auf jeden Fall das stärkste und reifste Album der bepopen, das Pop in seiner ganzen Bandbreite auslebt und dadurch in jedem Fall gewinnt.