Dem dritten Album von Alexanders Dark Band Oldschool-Flavour zu attestieren, hieße HipHop in die Bronx zu tragen: Seit mehr als 15 Jahren arbeitet J. Saul Kane in London an seiner Definition von Breakbeat. Trip Hop sind die elf neuen Tracks auf „Dobutsu Bancho“ längst nicht mehr, Nu-Skool-Breaks aber auch nicht. Wesentlich schärfer formuliert als auf den ersten Alben, durch fünf CD-Bonus-Tracks hier nochmals rekapituliert, findet auf „Dobutsu Bancho“ der Anschluss an die Produktionsstandards statt, die Kane mit DC beheimatet: Die verjungelten, gedubbten Disco-, Electro- und Boogie-Elemente sprechen für den Einfluss von Produzenten wie Andrew Meecham (Chicken Lips). Im Mittelpunkt von „Dobutsu Bancho“ steht das Animalische: Ein verdunkelter Kern, der das Verhältnis von Kreativität und Kreatürlichkeit berührt. Überall, im Artwork, in den Tracks und ihren titlen, tauchen Tiere auf: Wenn man das Cover aufklappt, sieht man das Foto eines überfahrenen Eichhörnchens mit dem Kommentar „Some things are better left unopened…“. Kane hat mit „Dobutsu Bancho“ sein „Meat Is Murder“ gemacht, sein „Initials B.B.“, sein „Fear Of Music“: Smiths, Gainsbourg, Bardot, Talking Heads, all das schwingt hier unhörbar, aber unterschwellig mit. Und dass Nietzsches Wahnsinn im Moment der Umarmung eines geschundenen Pferds begonnen haben soll.