Die Düsseldorfer Recken von Desolat schnüren das etwas andere Weihnachtspaket und veröffentlichen in bester Tradition die zweite Ausgabe der Desolat-X-Compilation, mit der sie einmal mehr ihre Expertise in Sachen perkussiver House-Epen unter Beweis stellen und sich dabei als ebenbürtige Cadenza-Herausforderer empfehlen. Wie von den Mannen um Loco Dice und Martin Buttrich gewohnt, findet sich hier kaum ein Track unter sieben Minuten, wobei jeder bis auf die letzte Sekunde ausproduziert ist. Die Tracks leben vor allem von ihren perkussiven Grooves und den langfristig angelegten Arrangements, die ihre volle Spannkraft vor allem zu vorgerückter Stunde auf vernebelten Dancefloors über ein amtliches Soundsystem entfalten. Die Bandbreite reicht von oldschooliger Chicago-Romantik (DJ Sneak, Livio & Roby), über orgelige Deep-House-Epen (Guti & Audiofly) bis zu dunkel fließenden Vocal-Tracks (Franck Roger, Premiesku), bei denen Vocals aber eher als reduziert atmosphärisches Stilelement funktionieren. Jeder Track für sich ein Killer.