Starke Alben im Bereich der Clubmusik waren 2008 spärlich gesät, Contacto von Tadeo könnte ein Anzeichen dafür sein, dass es 2009 besser wird. Tadeo aus Madrpop bringt die Gegenwart und die Vergangenheit von Techno auf die denkbar intensivste Weise zusammen. Auf dem Album setzt er sich besonders mit der Musik von Daniel Bell auseinander und überträgt deren kurzatmige Grooves und speziellen Rhythmen in der Bassline sehr konsequent in das Technogeschehen der Gegenwart. Das Potenzial der computergestützen Modernisierung des Technosounds schöpft er aus, ohne dabei formelhaft oder clean zu klingen. Es ist faszinierend, wie in diesen Tracks Klarheit und Wärme verbunden werden. Die Grooves sind packend und elektrisierend, die Sounds sind mit einem so großen Feingefühl entwickelt, dass oft schon ein winziges Synthesizergeräusch reicht, um eine packende Atmosphäre zu erzeugen. Tadeo entwickelt ein tiefes, weitreichendes Bild von Techno als einer fremdartigen zukünftigen Klangwelt, die ständig die Neugierde weckt, ohne jemals ihr Geheimnis zu lüften. Dass diese Tracks wie die Lucianos aus einem kosmologischen Musikverständnis entwickelt sind, wird in der entrückten und bedingungslosen Musik sehr deutlich spürbar.