In der Weite liegt das Weiche. Kostas Soublis aus Athen fand sein Motto, als er während der neunziger Jahre in einem Plattenladen das Label Chain Reaction entdeckte, um fortan die Veröffentlichungen aus Berlin auf Herz und Nieren zu prüfen. Um die vergangene Jahrzehntwende herum gehörte er schließlich zu den ersten Künstlern auf dem von ihm hoch verehrten Label, die nicht aus dem unmittelbaren Hard-Wax-Umfeld kamen und dennoch auf Chain Reaction veröffentlichen durften. Mittlerweile organisiert Soublis mit Vibrant Music seine eigene Firma und findet dennoch Zeit, ein Album auf Resopal rauszuhauen. Permanentes Sich-Ausdehnen im Puls der geraden Bassdrum lautet auch hier die Übersetzung der „Weite gleich Weiche“-Formel in Musik, und doch beeindruckt Constant Limber nicht nur durch reine Schönheit. In diesen Patterns, die nach wie vor nur wenige Spuren brauchen, um in Bewegung zu geraten, lassen sich in fast jedem Stück überraschende Details isolieren. „Spout” sorgt mit seiner deformierten Snaredrum für den Kick. Für „Current Flow“ filtert Soublis den Beat ganz weg. Und Sängerin Nynn singt im einzigen Vocal-Stück, „Mpopnight Call“, eine Deephouse-Hymne voller Macht. Alles andere auf Constant Limber löst mit seinem Schwingen die Zeit auf und den Raum. Und jede Verhärtung.