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Coast2Coast

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Mit „Bar A Thym“ hat Kerri Chandler einen der großen Konsens-Tracks des Jahres 2005 abgeliefert, auf dessen exzessives Cowbell-Motiv sich irgendwie jeder einigen konnte. So etwas kann natürlich schnell zum Fluch werden, was Chandler auf seiner letzten Maxi-Veröffentlichung ja auch lautstark zum Ausdruck brachte. Für die neue Mix-CD „Coast2Coast“ verstaute Chandler die Kuhglocke vorübergehend im Keller, um sich auf sein Hauptgeschäft als DJ zu konzentrieren und einmal mehr zu beweisen, dass er in seiner Liga weiterhin ganz oben mitspielt. Das ausgewählte Material ist gewohnt erstklassig, der Mix erwartungsgemäß ultra-smooth und einmal mehr ein Beweis für Chandlers beeindruckendes Verständnis dafür, wann er die Kohlen aus dem Feuer zu holen hat. Zwar hält der Mix keine großen Überraschungen parat, kann dafür aber mit einigen echten Perlen aufwarten, die aufzeigen, was das ansonsten ja recht selbstgenügsame Genre Deep-House in Ansätzen zu leisten vermag. So finden sich unter den obligatorischen Deep-House-Tracks und Late-Nite-Grooves so schimmernde Perlen wie Nu Lifes Garage-Hymne „My Joy“ mit dem unnachahmlichen Kenny Bobien oder Ron Halls erhebendes „The Way You Love Me“, das Kerri Chandlers Vorliebe für Songstrukturen und den offensichtlichen Bezug zum klassischen Soul deutlich macht. Dass vor allem Chandlers eigenes Material aus dem Gros der Tracks heraussticht, verwundert da kaum, waren die Beats und Basslines des Mannes aus New Jersey doch schon immer etwas größer und zwingender als die seiner Kollegen. So präsentiert sich „Coast2Coast“ als ein insgesamt vollkommen stimmiges, wenn auch recht konservatives Gesamtkonzept, das vor allem Deep-House-Puristen glücklich machen dürfte. Und das ganz ohne Kuhglocke.
Tipp: Jon Cutler & Matthias Heilbronn „640“, Kerri Chandler „The Promise“, Dennis Ferrer feat. Tyrone Ellis „Underground is my Home“

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