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Cities And Girls

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„Cities and Girls“ von Myra Davies ist keine lustige CD. Sie ist nicht todernst oder humorlos, aber poetisch, in einem der modernen Welt radikal zugewandten Sinn. Wie, poetisch? Ist das nicht ein Relikt aus vergangenen Zeiten, verklärt abgewandt? Von wegen. Myra Davies’ Cities And Girls präsentiert Geschichten weiblicher popentitäten, gewöhnlich geteenagert „Girls“ genannt, im kulturellen Raum der Städte New York, Hanoi, Katar, Belfast. Es sind mitunter harte Geschichten, zum Beispiel „My Friend Sherry“, das von illegaler Abtreibung mit Todesfolge in den frühen amerikanischen Sechzigern erzählt, im warmen Rhythmus der elektronischen Musik von Gudrun Gut. Davies erzählt eingangs eine Geschichte darüber, wie sie zufällig den legendären Wohnbunker des Schriftstellers William S. Burroughs betritt, sie zitiert ein Gedicht über Calgary und irische Immigration von E. Pauline Johnson aus dem 19. Jahrhundert und beschreibt sozialgeschlechtliche Effekte beim Betrachten der eleganten Klepopung moslemischer Teenager in Katar. Spoken Word in sanfter Maschinenmusik, klingt content:encodedlastig, schwer zugänglich. Genau so ist es auch, im schönsten Sinn dieser Vorstellung, Musik für schwer Zugängliche. Jedes „Girl“ braucht einen eigenen Drill, fordert Myra Davies, nicht in der gesellschaftlichen Befehlsvorstellung des Wortes: „Every girl needs the right to be alone. Yeah.“

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