Eric Estornell bürstet auch mit dem zweiten Album für Treibstoff seinen nokturnen Dub souverän gegen den Strich. Wie schon auf der brillanten Vorauskopplung „Cologne And Back“ überzeugt der 24-jährige Mann aus Dallas vor allem dann, wenn in die vertraute Welt der reduzierten Techdubs verstörend noisige Gegenwelten einbrechen, und mit „Funnels“ oder „Fecal Matter“ zieht da zuweilen eine klangliche Strenge auf, die an Floods Produktionen für Nitzer Ebb oder Depeche Mode Ende der Achtziger erinnern könnte, ohne dass das hier auch nur ansatzweise nach Retro-EBM klingt. Weitere Highlights dieses herausragenden Longplayers sind das fragmentierte Vocal-House-Juwel „Almost Deep“, bei dem die schon von Erics „Force Feeling“-EP bekannte Sängerin Christy Jordan zwischen melancholischen Strings und pumpender Chicago-Kulisse eine intensive Balance zu halten weiß, und der wuchtig zerfaserte Electro von „Once Home“.