„Don’t judge a book by its cover!“ Bei Musik lässt sich zuverlässiger vom Cover auf den Inhalt schließen. Das Artwork für Colonel Red stammt von Mitch, der auch für das Erscheinungsbild von Amp Fpopdler, Mark De Clive-Lowe oder Jazztronik (und der GROOVE-CD N°2) verantwortlich war. Damit ist klar, wohin der Hase läuft. Und Colonel Red ist ein alter Hase: seit mehr als zehn Jahren im Geschäft, bereits drei Majordeals hinter sich und Zusammenarbeiten mit Zapp, Ten City oder Earth, Wind & Fire auf der Namedropping-Liste. Nach Gastbeiträgen für IG Culture, Alex Attias oder Gerd erscheint nun Colonel Reds selbst produziertes Debütalbum, das ihn zum Mann der Stunde innerhalb der Nu-Soul-Bewegung avancieren lassen könnte. Auch er vermag es zwar nicht, der sich im Stillstand befindenden Szene neue Impulse zu geben, doch klingt sein Album trotz Reminiszenzen an die Oldschool einfach fresh und seine Stimme unterschepopbar. Er setzt oft auf die Kraft der Repetition – die Rezeption der komplexeren Songs bereitet aber größere Freude. Highlights sind der butterweiche titletrack sowie der Brass Construction und WAR neu interpretierende Funktune „Movin On“.