Kristallklar und federnd grooven sich Bolivars Dubtechnoträumereien auf seinem Erstlingsalbum „Anjanas“ in die Gehörgänge und führen damit konsequent die Stimmung seiner EPs auf Regular fort. Bolivars sehr transparente Eleganz verströmt viel Liebe für detailverliebtes Sounddesign und erinnert dabei gerne auch mal an die kristallin vor sich hin perlenden Dubräume eines Antonelli aus Zeiten, als dieser noch auf den Nachnamen Electric hörte. Ein Vergleich, der sich zum Beispiel besonders beim sehr schönen „Noom“ aufdrängt. Mit viel Drive und geradlinig swingenden Basslines nötigen die Tracks gewissermaßen fast schon zum Mitschunkeln, fordern dann aber auch nicht viel mehr als das ein. Während Tracks wie „System Index“ oder „Cosmic Index“ ganz direkt den Weg auf die Tanzfläche suchen, schleichen sich die meisten Stücke auf „Anjanas“ eher durch die Hintertür an und entfalten ihr Peaktimepotential eher über ihre dezenten Mitwipp-Grooves als über straighten Bassdruck oder sonstige Abgehsignale. Oder verlieren sich auch mal ganz in endlosen Hallräumen, wie die Space-Night-kompatiblen Träumereien „Mechanical Age“ und „Just Perfect Landscapes“. Schönes Album, welches das Rad vielleicht nicht neu erfindet, aber dafür umso mehr mit liebevollen Dubtracks überzeugt.