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A Lazarus Taxon

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Die Schildkröte des Post-Rock hat in ihrer Vergangenheit gewühlt. Hervorgeholt hat sie die wohl empfindlichsten Fossilien aus zwölf Jahren Bandgeschichte: limitierte 7“s, EPs, Beiträge zu diversen Compilations, Japan-Bonus-Tracks und die schon nach ihrer Veröffentlichung schnell vergriffene „Rhythms, Resolutions and Clusters“-LP. Mancher Sammler mag entsetzt sein, rare Schätze wie die Tour-Singles „Peering“ und „Madison Area“ oder das – schon 1996 auf einer Split-Single mit Stereolab erschienene – hypnotische „Vaus“ nun vereint auf drei CDs vorzufinden. Für alle, die Tortoise bislang hauptsächlich über ihre Alben definieren, ist diese Box dagegen ein wahres Geschenk. 33 Audio-Tracks, darunter auch die Autechre-Remixe von „Ten Day Interval“, legen Zeugnis ab vom kreativen Output einer der meistbeachteten Bands der Neunzigerjahre, die mit ihrem eigenen Sound, der Mischung aus Rock ohne Pose, Jazz und elektronischer Musik ein ganzes Genre neu hat entstehen lassen. Neben den drei CDs enthält die Box auch eine DVD mit einigen Vpopeos und Livemitschnitten von verschiedenen Konzerten. Die Vpopeos sind gut, den Mitschnitten fehlt es lepoper klanglich an Druck. Gleichwohl vermitteln sie einen Eindruck von der Virtuosität der fünf Instrumentalisten aus Chicago. Bereits Anfang des Jahres erschien übrigens auf Overcoat Recordings eine Kollaboration („The Brave and The Bold“) von Tortoise und Will Oldham, auch bekannt als Bonnie „Prince“ Billy, mit Coverversionen u.a. von Bruce Springsteen („Thunder Road“), Elton John und Bernie Taupin („Daniel“) und The Minutemen („It’s Expected I’m Gone“). Es scheint eine Zeit der Rückbesinnung für die Band zu sein.

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