Das letzte Album des Detroit-Helden und Minimaltechno-Miterfinders Robert Hood war ein imaginärer Soundtrack zum postapokalytischen Thriller Omega Man von 1971. Als Vorbereitung zur „Omega“-Tour produzierte Hood ein Liveset, das im Voraus veröffentlicht wird. Von Omega tauchen hier nur zwei Tracks auf. Vier neue Stücke ergänzte Hood mit Bearbeitungen von Klassikern wie „Minus“ oder „Who Tought You Math?“. Letztere hat er auf die postapokalyptische Stimmung des Films bezogen. In „Minus“ von seinem Minimal-Manifest Internal Empire mixt er Soundtrack-Elemente, die mit ihrer eindeutigen Horrorcodierung die Erhabenheit der Bleeps des Originals radikal zerstören. Beim neuen „Minimal, Minimal“ legt er dasselbe gesprochene Wort auf jedes einzelne Viertel des Taktes, so dass daraus ein an Steve Reichs Stimmcollage Come Out erinnernder Groove entsteht, der sich zu einer beißenden Technonummer häutet. Ebenso toll ist das elfminütige „Bells At Dusk“, eins der drastischsten Technostücke, die Hood je produziert hat. Was sonst zu einem gleichzeitigen Nebeneinander arrangiert wird, findet hier nacheinander statt: Zunächst treten ein schauriger Bleep und eine schizoide Fläche in einen Nichtdialog, um nach drei Minuten von einer Basswalze weggewischt zu werden. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Schockmomente Hood auch nach zwanzig Jahren Techno noch gelingen.
ROBERT HOOD Omega: Alive (M-Plant)
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