Dominik Eulberg bleibt auch auf seinem vierten Album der Naturthematik treu. Jeder der elf Tracks ist einem Naturphänomen aus unseren Breitengraden gewidmet, wobei sich die etwas kryptischen Titel dem Biologielaien nicht sofort erschließen. Musikalisch ist die Handschrift Eulbergs klar erkennbar: epische Tracks mit konkreten Beats. Im Vergleich zu seinen Vorgängern ist Diorama noch pathetischer, als diese es ohnehin schon waren, was durchaus positiv zu verstehen ist. Schwebend-wabernde Klangschichten holen zusammen mit hymnischen Streichern und melodischen Glöckchen zur ganz großen Geste aus und kümmern sich nicht darum, ob der Rahmen dafür nun Downbeat, Electro, Techno oder Klassik (ja, Klassik) heißt. Keine Spur der Zurückhaltung, keine Angst vor Euphorie. Auch nicht vor schwelgender Deepness (um nicht zu sagen Sehnsucht), die aber nie bemüht klingt. Irgendwie ist es schon eine passende Vorstellung: der Entdecker Eulberg, wie er mit einem Fernglas durch den Westerwald spaziert und mit gleicher Hingabe die Tiefen seiner Synthesizer erforscht. Die Stadt mit ihren Clubs verliert er dabei nie aus den Augen beziehungsweise Ohren. Und so ist dieses Album für beide: Zuhörer und Tänzer.
DOMINIK EULBERG Diorama (Traum)
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