The Whitest Boy Alive sind seit ihrem Debüt als Popband mit Dreams die Vorzeige-Schluffi-Boygroup und Konsenslieblinge von Indie bis Afterhour. Das Studentenmädchen kann mit der Musik von Erlend Øye und Co. genauso viel anfangen wie der Disco-affine Feierprofi, der unter der Woche Leib und Seele zu den gefälligen Klängen sich regenerieren lässt. Über einen Mangel an Eingängigkeit kann man sich auf dem neuen Album erneut nicht beklagen, auch wenn die Vier sich bei so manchem Track äußerst knapp an der Grenze zur hochgepitchten Fahrstuhl-Dudeligkeit bewegen. Das wird allerdings konsequent durch die eigentümliche Stimme Øyes verhindert. Immer wieder durchdringt sie die instrumentalen Begleiter, passt sich jedoch auch im richtigen Moment an und ist der Garant für Spannung, wider die Monotonie. Die harten Fakten sprechen eine deutliche Sprache: in Mexiko ein Haus am Strand mit Studio, dreihundert Aufnahmen für die elf Tracks, keine autistische Overdubberei oder Effekte. Die organische Blöße eines jammenden Bandgebildes bildete die selbstgezogene Grenze und Bedingung der Produktion. Das hört man sehr deutlich, obwohl man sich im Vergleich zum Vorgänger ein Stück weiter Richtung Disco und House bewegt hat, was sich vor allem im dosierten Einsatz der Instrumente bemerkbar macht. Souveräne Frühlingsplatte.
THE WHITEST BOY ALIVE Rules (Bubbles)
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