Er war in den letzten zwei Jahren wohl das, was man einen Shooting-Star nennt. Nach „Incommunicado“ nun sein zweites Album „Paradolia“ und wieder möchte man zur Urkunde greifen, auf dem es vor lauter Gütestempel nur so wimmelt. Ähnlich wie Luciano schafft es Alex Smoke, minimale Technotracks zu produzieren, die jeder DJ als Einzelstück einsetzten kann und trotzdem auch innerhalb des Albumformats perfekten Sinn machen. Seine Tracks gehen den idealen Mittelweg zwischen musikalischer Abwechslung und emotionaler Dramaturgie. Schon bei „Persona“ schraubt sich eine einfache Glockenspielnote zur eigenen Peaktime. Und da hat das Album gerade mal angefangen. Danach liefert er bei „Never Want To See You Again“ eine neue Antwort zur Aufgabe, einen richtigen Song mit Männerstimme zu schreiben. Bei „Snider“ kostet er dann auf fast neun Minuten den Lauf zum Höhepunkt genüsslich aus. Bei „Prima Materia“ oder „We Like It Insippop“ wagt er Soundexperimente, die sehr hörenswert im eher unteren Tempobereich forschen. Zum Schluss liefert er mit „Something´s Gone“ sehr schöne tanzbare Melancholie, zu der man gerne Taschentücher reicht. Und so klärt sich die Frage, ob Shooting-Stars immer nur Eintagsfliegen bleiben müssen.
ALEX SMOKE Paradolia (Soma)
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