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Barbara Panther

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Barbara Panther hatte mit ein paar Gesangs- beziehungsweise Sprechgesangs-Gastauftritten schon einige Vorschusslorbeeren eingesammelt, als Matthew Herbert mit der Nachricht aufhorchen ließ, er sei mit der Produktion ihres Debüts betraut worden. Sie sei eine Künstlerin, die genau gewusst hätte, was sie wollte, hat er damals zu Protokoll gegeben. Nun ist das gute Stück fertig, und die Frage ist: Was will sie? „Rise Up“ ruft sie ihren uns zu und erinnert etwas nebulös ans <i>motherland</i>, darum türmen sich Afrofuturismen aus dem Labor: Tricks mit Stimm-Samples und Loop-Maschinchen, Bleep-Sounds über den federnden Beats, bei denen Herbert, wie üblich, eher nach dem Woher als nach dem Wumms fragt. Die Sängerin selbst baut sich daraus eine Art Jugendzimmer, in dem allerhand korrekte Einflüsse wie Starposter nebeneinander und übereinander pappen und damit eine eigene Welt konstituieren. Mal bricht die Musik in eine Art schrillen Charts-Pop aus („The Last Dance“), aber ehe man sich’s versieht, wird dem Empire über einem Vangelis-Arpeggio das Ende angedroht. Und wenn die Stimme wieder eine Extrapirouette dreht, dann erinnert das auch an Sierra Casady von CocoRosie, wenn nicht sogar an eine gewisse Isländerin. Mit anderen Worten: Barbara Panther will ganz schön viel. Sie will intime Privatwelten und große Themen, sie will Balladen und Dance-Songs, sie will schlichte Reime und komplexe Verse, sie will, wie es in „O’Captain“ heißt, „to the bottom“ gehen. Aber dann hört man einen Song wie „Dizzy“, den problemlos Rihanna oder Justin Bieber covern könnten, und fragt sich: Vielleicht will sie auch einfach nur ganz nach oben?

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