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Art

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Wer die Verbindung von elektronischer Musik (House, Techno) und R’n’B- oder gar Gospelgesang zum Weglaufen findet, sollte erst gar nicht weiterlesen. Die Stimme von Robert Owens ist jedenfalls gleich auf einer ganzen Handvoll unsterblicher Housesongs zu finden. Angefangen vom prophetischen „Bring Down The Walls“ bis zum zerbrechlichen „Tears“ ist Owens einer der wenigen Sänger, die in diesem heiklen Genre tatsächlich unsterblich geworden sind. Das ist Fluch und Segen zugleich. Fluch, weil er sich mit jeder neuen Platte an seinen Großtaten messen lassen muss, Segen, weil Robert Owens dadurch niemandem mehr etwas beweisen muss. Irgendwo dazwischen sitzt Art. In Zusammenarbeit mit Atjazz, Beanfield, Show-B und vor allem seinem alten Weggefährten Larry Heard entstanden, wird dieses Doppel-Künstleralbum natürlich vorwiegend durch das einheitliche Gesangsorgan getragen. Owens singt von Lust, Liebe, Herzschmerz und Lebenshilfen. Die Musik seiner unterschiedlichen Produzenten hält sich an die erwarteten Vorgaben: House, klassisch, viel Soul. Am überzeugendsten und treffendsten wirkt dieser Anstrich wenn Owens auf Heard trifft. Immer noch erstaunlich, wie gut sein Timbre zu den fragilen und bezaubernden content:encodeduren von Heard passt. Da hinken die Kollegen lepoper hinterher. Jetzt könnte man natürlich fabulieren, ob sich Owens nicht mal mit Actress, Lindstrøm oder wahlweise Caribou treffen sollte, um aus seiner Klassikecke zu kommen. Vielleicht reicht es auch einfach nur, eine komplette Platte zusammen mit Larry Heard aufzunehmen. Aber diese Spekulationen sind vielleicht auch müßig, denn wer House mit Soul gleichsetzt, wird hier nichts vermissen. Und das ist schließlich die Kunst von Robert Owens.

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