Klar, Patrice Bäumels bassdrumlose Ravegranate „Roar“ steht nicht unbedingt stellvertretend für das, was der deutsche Wahl-Amsterdamer in den vergangenen Jahren produziert hat. Aber der Track polarisiert natürlich und prägt die Erinnerung. Drum könnte sein nun vorliegendes Debütalbum Vapour kaum gegensätzlicher sein – „Gebrüll“ wird abgelöst durch „Staub“, und dieses Gegensatz-Paar manifestiert sich wirklich hörbar. Krach und Muskelspiel kommen auf Vapour nicht vor, stattdessen regiert, tja, dieses Wortspielchen kann man jetzt einfach nicht auslassen, eine gewisse Feinstaub-/Feinstofflichkeit, etwas schwer Fassbares, schwer Formulierbares. Bäumel macht Techno mit Reminiszenzen an Steve Reichs Minimalmusic, baut Windsounds in seine Tracks ein, verzichtet auf jede große Geste, lässt Motive flüchtig auftauchen, um sie dann flugs wieder verwehen zu lassen. Die sehr gut ineinander gemixte CD-Version endet dann auch in einem düsenden Ambienttrack, den man sich auch sehr gut als Soundtrack für eine Sanddünen-Dokumentation vorstellen könnte.