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How Do You Do

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In Zeiten beiläufiger, auf einen Track ausgerichteter Hörgewohnheiten ist ein Künstler schon dann ein Sonderling, wenn er ein Album veröffentlicht. Ist jenes konzeptionell angelegt, so darf er sich getrost zur Avantgarde zählen. Dass nun Margaret Dygas ein elektronisches Konzeptalbum vorlegt, verwundert nicht. Bereits ihre EP auf Non Standard Productions zeigte, dass sie Dancemusik von ihrer rein funktionalen Wirkung zu lösen vermag, um sie in eine Bass-, Klang- und Rhythmusarchitektur zu verwandeln, in der man sich unbeschwert verlieren kann. Eine musikalische Formsprache ohne feste Form, die nun auf How Do You Do radikal wiederkehrt. Dass ihr Debütalbum unter dem Einfluss der Lektüre des Buchs Peoplewatching entstand und dass jeder Track eine popee oder ein Kapitel des britischen Zoologen, Verhaltensforschers, Künstlers und Autors Desmond Morris vertont, ist für das Ohr zunächst Nebensache. Denn der mysteriöse Charme ihrer Tracks zieht auch ohne dieses Wissen magisch an. Gespenstische Klaviertöne, die nie in eine durchgehende Melodiecontent:encodedur münden, verdrehen hier die Sinne. Dazu klopfen Beats und Bässe unaufdringlich, und aus dem räumlich offenen Ambiente kriechen knirschende Sounds und Stimmsamples empor. Zu Klang gewordene Emotionen, die keine Oberflächlichkeiten verhandeln und die man getrost dem Expressionismus zuordnen kann – vorausgesetzt, es gäbe dieses Genre in der Elektronikmusik-Kultur. Eine Platte, die unbewusste Bewusstseinszustände ohne Kalkül nach Außen kehrt.

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