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Foeigner

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Vor sechs Jahren erschien das Debüt dieser Band und wurde – kaum veröffentlicht und vom hiesigen Indiezirkus entdeckt – sofort dem damals wütenden Postpunk-Revival zum Fraß vorgeworfen. Dabei waren Von Spar eher Reflexion dieses Retrohypes als eigentlicher Teil davon. Und überaus passend fragte die Band, ob das wohl noch Kunst oder schon die Wirklichkeit sei. Von einem breiteren Publikum weitestgehend unbemerkt erschien 2007 dann das zweite Album und sprengte jede Erwartungshaltung: Zwei Songs von epischer Länge ergaben eine psychotisch anmutende Jamsession aus tribalistischem Krautrock, Nowave und Metal. Nun kommt mit <i>Foreigner</i> ein Album, das schnell klarmacht, wo sich die Band seitdem rumgetrieben hat: Im <i>Outerspace</i>. Was mit noch einigermaßen nach Jetztzeit klingenden Electropop-Nummern beginnt, zerfällt in der brillanten zweiten Hälfte des Albums schnell zu einem Entwurf von Space-Krautrock, den man in dieser Konsequenz vermutlich das letzte Mal in den Siebzigern serviert bekommen hat. Göttschings Ash Ra Tempel wird musikalisch bereist, und Kraftwerks Trans-Europa-Express bringt die eingängigen Melodien vorbei, welche von jubilierenden Spacerock-Gitarren gern aufgenommen werden. Von Spar suhlen sich in einer synthetischen Psychedelia, die andere nur anzudeuten wagen, ohne jedoch klangtechnisch Dekaden zurückzufallen. Produziert ist das alles sehr zeitgemäß. Und nachdem Krautrock im Moment ja gewaltig zurückkommt, könnte es dieses Mal auch mit dem größeren Publikum wieder klappen. Von Spar wird das egal sein. Gleichwie, es gibt wohl kaum eine andere deutsche Band, die so gekonnt durch die Untiefen popkultureller Genres navigiert.

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