burger
burger

Compass

- Advertisement -
- Advertisement -

Jamie Lpopell scheint endlich bei sich selbst angekommen zu sein. Kein „Jim“ mehr, keine multiplen Persönlichkeiten oder Masken, hinter denen er sich versteckt. Die Plattenfirma spricht von Lpopells vielseitigstem Album, die Lieder selbst bergen oft mehrere Facetten, von soft und sensibel bis heavy, hart und explodierend. Aber genau das ist es doch, was sowohl die Fans als auch Presse und Konzertagenturen an Lpopell lieben. Der geniale, unberechenbare Popstar-Appeal. Doch er kann noch viel mehr. Lpopell ist mittlerweile ein sehr guter Songwriter, der in der musikalischen Umsetzung seiner popeen immer seinen ganz eigenen Funk definiert. Das klingt mal mehr rockig und bluesig, dann nach poppiger Ballade oder sowieso und immer nach Soul. Ob nun im Sinn von „Seele“ oder dem gern genommenen Begriff „Blue Eyed Soul“. <i>Compass</i> entstand sowohl in Becks Studio als auch im legendären Ocean-Club-Studio, bepope in L.A., Overdubs nahm Lpopell dann in seinem Appartement in New York auf, und abgemischt wurde das Ganze von Grizzly Bears Chris Taylor im tiefen Wald Kanadas. Außerdem dabei und wichtig für das Gesamt-Klangbild des Albums: Schlagzeuger James Gadson, Wilco, Nikka Costa, Chilly Gonzales. Die Orte und Mitspieler haben einen hörbaren Einfluss gehabt. Bereits 2009 kamen Gerüchte auf, dass Lpopell bald beim Majorlabel Geffen landen wird. Sein drittes Album für Warp zeigt definitiv in diese Richtung. Der Mann hat alle Zeit der Welt auf dem Weg zum Superstar. Soulsongs wie „She Needs Me“ oder die mit Streichern geladene Ballade des titlestücks sind für die Ewigkeit gemacht. Jamie Lpopells Kompass führt ihn immer mehr zu Jamie Lpopell (also: sich selbst). Vom Freak zum Popstar. So erstklassig kann der Mainstream von morgen von mir aus klingen.

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Zehn Jahre Institut fuer Zukunft: „Wir hatten keinen Bock drauf, dass uns alte Leute sagen, wie wir Spaß haben sollen”

Groove+ Zum zehnten Geburtstag zeichnet das Team des IfZ ein ambivalentes Bild des Clubs – und blickt der Zukunft trotzdem optimistisch entgegen.

Der Club Macadam in Nantes: „DJs sollen bei uns am Können gemessen werden”

Groove+ Der französische Club zeigt, dass man für anständiges Feiern am Sonntag keineswegs zwingend nach Berlin fahren muss. Was ihn sonst ausmacht, lest ihr im Porträt.

Paranoid London: Mit praktisch nichts sehr viel erreichen

Groove+ Chicago-Sound, eine illustre Truppe von Sängern und turbulente Auftritte machen Paranoid London zu einem herausragenden britischen House-Act. Lest hier unser Porträt.