burger
burger
burger

Pony (No Hassle Versions)

- Advertisement -
- Advertisement -

Dorfmeister und Huber machen nach wie vor Spaß. Zum einen führt ihr Austro-Englisch-Mix in Interviews immer wieder zu Heiterkeit (siehe: Falco-Schmäh), zum anderen verfolgt auch ihre Musiksprache die Linie des Zürcher Dada-Cabarets Voltaire. Dass man da nicht früher drauf gekommen ist! Das würde auch erklären, warum ihr Downbeat immer eine Spur subtiler war als das Genre im Allgemeinen. Sicher kann man zu No Hassle wunderbar abhängen, doch der Sinn liegt tief(er) im – Unsinn. Zu jeder Tosca-Platte gab es Nachschlag in Form von wahren Remixorgien. Diesmal also „Versions“. Nicht etwa, weil Remixe so Neunziger sind, sondern weil’s einfach lässiger ist. Smith und Mudd aus dem Umfeld der popjut Boys sind am nächsten dran am Downbeat, doch zusätzlich wird „Springer“ mit fantastischen Streichern aufgemotzt und reif für die Insel gemacht. File under: Balearic. Grant Phabao aus Paris versetzt das Inselgefühl Richtung Jamaika. Zusammen mit dem knackigen Gesang ergibt das einen rauschenden Lagerfeuer-Schwoof. Auch Nicola Conte diesmal ohne Sakko. Sein Jazz auf „My First“ wirkt dunkel, exotisch, hemdsärmelig, aber selbstredend handgemacht. Voodoo-Tropical. Da passt es perfekt, dass Steve Kotey und Faze Action das Tempo beschleunigen, die federnden Funkbeats harmonieren erstaunlich gut mit dem arabesken Thema der „Elitsa“. Auch Rodney Hunter und der Venezianer Bottin lenken die Crew in die Disco, wobei Bottin noch eine Spur eleganter daherkommt – ist halt Italiener. Bis zum grandiosen Finale mit dem KuK-Streichquartett, womit Huber und Dorfmeister endlich ins Köchelverzeichnis vorstoßen („Irgendwie absurdo, Pony eben“), stolpert man noch über die Beats von Spirit Catcher aus Belgien, den Londonern um Reverso 68 und Kalabrese aus Zürich. Allgemein zieht die Handschrift der No Hassle-Sublimität diese Platte ins Unverkennbare – selbst wenn die Neubearbeitungen eindeutig zackiger ausfallen. Auch ein Zeichen dafür, dass hier zusammenkommt, was zusammengehört. Dieses „Wien“ ist in Zürich durchaus quicklebendig.

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Marrøn: „Ich bin als DJ auf der Tanzfläche geboren”

Für Marrøn ging es vom Parkett auf die Tanzfläche – uns hat er unter anderem erzählt, warum er seine Profisportlerkarriere gegen die DJ-Booth eintauschte.

A100 in Berlin: Nie wieder Autobahn

Berliner Clubs und Initiativen haben wieder gegen den Ausbau der A100 demonstriert – wir haben uns vor Ort umgehört.

Waking Life 2024: Der Schlüssel zum erholsamen Durchdrehen

Das Waking Life ist eine Anomalie in der Festival-Landschaft, was programmatischen Anspruch und Kommerzialität anbetrifft. Wir waren dabei.