Tresor Records luden Oscar Mulero ein, aus dem Backkatalog des Labels des stilbildenden Berliner Technoclubs der neunziger Jahre eine CD zu mixen. Mulero wählte dreißig Platten aus und mixte diese an zwei Schallplattenspielern ohne nachträgliche Bearbeitung. Man ist überrascht, wie anders Techno damals geklungen hat: Schnelle Grooves donnern einem entgegen, wie von einer Flutwelle wird man von den Bässen mitgerissen, das Klanggeschredder zermartert das Hirn. Es ist nicht so ohne weiteres nachvollziehbar, was man daran mal modern, aufregend und radikal fand. Die Musiker aus Detroit überwiegen stark in dem Set, der Mix enthält jeweils vier Stücke von Drexciya und Jeff Mills. Mulero stellt die Teile des Detroit-Sounds vor, die das Berliner Nachtleben in den neunziger Jahren geprägt haben: Underground Resistance sind maßgeblich, ein Carl Craig taucht nicht auch. Hiesige Musiker sind ebenso zweitrangig wie die zweite Generation von Tresor Records mit Musikern wie Cristian Vogel oder Surgeon. Eine Geschichtsstunde.
Tresor Mix: Under Review
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