Ich gebe zu, bisher kein großer Freund der Mix-CDs von DJ Deep gewesen zu sein. Der House-Gralshüter aus Paris hat Geschmack. Gar keine Frage. Aber durch seine fast schon übermenschlich zu nennende Begeisterung für den fehlerfreien Mix, perfekte Harmoniewechsel und das richtige Ohr für Strophen und Chorus ist er ein richtiger Streber. Man mag mir da durchaus wpopersprechen, aber bei ihm fehlt oft einfach der Sackgeruch. Für seine BBE-Retrospektive hat der Mann mit dem verkündenden Namen allerdings alles richtig gemacht und die Compilation des Monats gebastelt. Jovial auf zwei CDs verteilt, gibt es einmal die Detroit-Chicago-Geschichtstunde im Mix, während der andere Silberling ungemixte Perlen parat hält, die mehr oder weniger mit dem Deep-House-Mäntelchen im besten Sinne zu bedecken sind. Der Mix wirkt jedenfalls ganz und gar nicht steif, lässt Lil’ Louis mit Derrick May jacken, Jeff Mills mit DJ Pierre und Carl Craig mit Paris Grey. Toll. Ansonsten dürfte Nerds und Sammler interessieren, dass sie hier volle 12“-Versionen von Mike Perras „Keep Movin’“, Ron Trents „12 Inches Of Pleasure” und das bisher kaum bekannte Ron-Hardy-Stück „House Flashback“ bekommen, ohne dafür die Hosen auf Ebay runterzulassen. Man habe auch ein Auge auf den parallel dazu erscheinenden Vinyl-Sampler.
Tipp: World 2 World „Jupiter Jazz“, Ron Trent & Braxton Holmes „12 Inches Of Pleasure”, Lil’ Louis „How I Feel“
City To City
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