Das von Peanut Butter Wolf gegründete Label Stones Throw ist für viele Musikliebhaber der alten Schule ein feuchter Traum. Nach wie vor alles auf Vinyl, dazu zahlreiche Gimmicks, eine feine HipHop-Vergangenheit und die letzten Vermächtnisse von Jay Dee in der Release-Bio. Mit Dam-Funk hat man jetzt wieder so einen Westcoast-Künstler ausgegraben, der so heiß ist wie frische Grillkohle unter sengender Nachmittagssonne. In seinem Spaceage-Boogiefunk liegen diverse Vintage-Versprechen, die zwischen Nachmittagssex, bunter Rollerskate-Disco, groovy Glitzeranzügen und nächtlichem Autoscooter-Cruising changieren. Toeachizown ist keine Nerd-Disco, hier darf das Deo versagen, denn durch diese Töne atmet die Freiheit. Ein Treiben, das einem Treffen von Cameo, Prince und Plant Life im Paisley Park ähnelt, bei dem alle ihre sonstigen Gewohnheiten (Blingbling, Gitarrensoli, dicke Hose) über Bord werfen. Man könnte behaupten, Dam-Funk ist die Inkarnation des Künstlers 2.0, die Vision eines Diskotänzers, der es schafft, Grenzen abzuschaffen, um in der Zukunft zu landen. Und seinen Boogie durch alte Synthies, Vocoder und Patterns derart elektronisch aufzubretzeln, dass dieser wie Metro Area auf Prozac klingt. So fiept es wundersam eingängig vor sich hin, der Traumtänzer in jedem freien Geist kommt hier vollständig auf seine Kosten.