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Die Faser

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Der Supersommer 2009 geht beim Schreiben dieser Kritik gerade endgültig zu Ende, von mir aus kann jetzt ein Superherbst kommen, und wenn der so wird wie Die Faser, kann es meinetwegen wochenlang Fäden regnen. Vor meinem Fenster hat eine Riesen-Kreuzspinne ein Netz gesponnen, das erst heute durch kleine daran haftende Regentropfen richtig zur Geltung kommt, und dieses fragile Gebilde bietet die perfekte Visualisierung zu Cio D’Ors erstem Album, auf dem alle Tracks nach Stoffen und Materialien benannt sind, die das Feine und Transparente implizieren: Samt, Angora, Brokat, Pailletten. Cios Musik ist dabei weder mund- noch marktgerecht, will nicht organisch, shuffelnd oder swingend sein, ist vielmehr elektronische Musik in Reinkultur, Techno ohne Vorsilbe oder faden Nachgeschmack. Oder, wie es eine liebe Freundin gerade beim gemeinsamen Hören treffen sagte: „Pretty stern and strict, but deep at the same time.“ Streng und strikt, aber tiefgründig, genau! Und mit mindestens zwei Clubhits gesegnet: „Wildsepope“ rockt mit modulierter Verzerrung, „Goldbrokat“ betört durch eine aus der Hinterhand gezauberten Sehnsuchtsmelodie.

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