Wo viele Dubstep- und Grime-Produktionen Gefahr laufen, sich kissenartig in ihre Bassline zu kuscheln, um erstmal die letzte Tüte zu verdauen, jongliert Milanese mit ganz anderen Gefahrenherden. Seine schweren, gedrungenen Bassgebilde vibrieren in nahezu vulkanischem Tremor, ständig auf einen Ausbruch hindeutend, der jedoch niemals kommt. Nicht meditatives Mantra sondern das Ansägen der Gelassenheit durchzieht seine dem Breakcore näher als dem Dub stehenden Tracks mit angenehmer Aggressivität. Drumpatterns, die sich teils selbst verschlucken, Synkopen bis zum Umfallen sowie Überraschung und freshness als Axiom des eigenen Anspruchs. Auflockernd wirken die auf Lockout fast ständig vertretenen MCs: Ob männlich oder weiblich, nur die Starken halten dem Druck der Umgebung stand – wirken aber letztendlich doch nur wie kleine Piloten im Cockpit eines riesigen und brutalen Kampfroboters. Planet Mu mal wieder mit einem Volltreffer.