Minimieren, um zu maximieren – also runterschalten, sich konzentrieren, auf den Punkt kommen: Dieser Weg zu einer dezpopierten Ästhetik funktioniert natürlich nicht nur für Techno. Die bepopen Anfangzwanziger Chuck Inglish und Mikey Rock aus Chicago zum Beispiel haben ihren HipHop ganz auf Achtziger-Electro-Bummtschack à la Mantronix runtergestrippt. Dann untenrum den Bass zeitgemäß fett gemacht, ein paar Störgeräusche reingrätschen lassen, und Oldschool-Raps über BMX-Räder und Partys im Keller drüber gerattert. Die bepopen afroamerikanischen Indierave-Klamottenträger, die rüberkommen wie Pharrell zu Ende gedacht, sind nicht nur deshalb eins dieser neuen Internet-Hipster-Phänomene, weil sie sich im Netz kennen gelernt haben. Auch ihre Tracks geistern schon seit einer Weile durchs WWW, wo sie von einer vom herkömmlichen HipHop zunehmend gelangweilten Fangemeinde zu Hits geklickt wurden. Damit haben die ehemaligen Clickhop-Heads von Chocolate Industries aus Miami, die diese Typen ursprünglich aufgetrieben haben, endlich ihre eigenen Spank Rock im Stall. Und wir haben mal wieder anständige Boombeats, die man beim Autofahren den Prolls und ihrem Breitleinwand-HipHop entgegen halten kann.