Petar Dundov ist schon 1993 im Berliner Kultclub E-Werk aufgetreten und hat Tracks auf einem Label von Jeff Mills veröffentlicht. Bekannt wurde der kroatische Produzent und DJ 2008 mit dem Technotrance-Epos „Oasis”. Trance ist oft sehr kommerziell oder versteigt sich in der Esoterik. Dundov verfeinerte raumgreifende, bedeutungsschwangere Melodien des Trance-Genres mit subtilen Klängen und nuancierten Bewegungen. Er entwickelte seinen Sound im Dialog mit den Synthesizer-Klassikern der siebziger Jahre. Auf seinem Debütalbum von 2008 gewann der Produzent so sc-ifi-lastigem Achtziger-Electro ungewohnte Schattierungen ab, auf seinem 2010er Album verarbeitete Dundov den Tech-House-Sound zu zwölfminütigen, an Agoria oder Minilogue erinnernde Trance-Opern. Sein neues Album braucht keinen solchen Bezugspunkt. Auf Sailing Off The Grid imaginiert er Jean Michel Jarre als Clubber. Der Groove scheint aus den elegischen Melodien und Flächen zu entstehen. Die Tracks sind nicht aus der Enge des Clubs gedacht, sondern der Weite der Natur – sie werden nicht von Beton zurück geworfen, sondern hallen dem Horizont entgegen. Dundov ruft keine gängigen Bilder und Metaphern auf. Seine Musik speist sich ganz und gar aus der Beobachtung von Orten und Räumen.
Stream: Petar Dundov – Sailing Off The Grid (Album Preview)