Dass es Produzenten nur vereinzelt gelingt, Minimaltechno wirklich musikalisch zu gestalten, ist hinlänglich bekannt. Zu oft wird nach dem Power-Point-Prinzip die popee in ein vorgefertigtes Muster gedrängt, um anschließend als Standardware zum Ladenhüter zu degenerieren. Der zwischen Tokio und Berlin hin und her pendelnden Produzentin Akiko Kiyama scheint dieser Umstand bekannt zu sein, denn auf ihrem Debütalbum umschifft sie das Problem. Die meisten Stücke sind zwar klar dem Genre Minimaltechno zugehörig, liefern aber dank der Verwendung ostasiatischer Instrumente einen frischen Kommentar zum aktuellen Dancefloor-Sound. Ob es an der klassischen Ausbildung der Musikerin liegt, kann nur vermutet werden. Besonders ihre Synthesizersounds wirken als ein im Track verankertes Emotionsmoment und nicht als ein auf ihn gestülpter Effekt. Die Verwendung japanischer Instrumente wie der Shinto-Flöte sorgen zudem für ungehörte Klänge. Was den oft perkussiven Longplayer in seiner Dramaturgie besonders macht, ist die Tatsache, dass sich die Japanerin nur selten offensichtlich auf den Club konzentriert. Stattdessen fordert sie mit nicht zu direkt drückenden Bassdrums ein von der Tanzfläche losgelöstes Hören ein.