Man vergisst ja zwischendurch immer mal wieder, was für eine geile Partymusik Miami Bass samt seines Ablegers aus Baltimore eigentlich ist. Dumm, ja. Prollo – klar. Primitiv: auf jeden Fall! Das ist doch grad das Geile daran. Der in Miami lebende, gebürtige Nicaraguaner Craze erinnert einen mit der Fabriclive 38 mal wieder daran und hält sich dabei beim genreimmanenten Sexismus dankenswerterweise eher zurück, sodass man nicht ständig gequält grinsen muss. Es beginnt mit straightem HipHop von N.O.R.E., geht dann gleich steil mit den Cool Kpops, streift zwischendurch mit Jan Hammer auch mal die Wurzeln in Miami, guckt bei Altmeistern wie Magic Mike vorbei und kassiert sogar Earth, Wind And Fire ein, alles im Dienste des großen Wumms. Zwischendurch muss man sich auch mal durch Bootyhouse-Phasen wühlen, das sind die schwächeren Stellen. Die stärkeren sind die, an denen der hundertfach ausgezeichnete DMC-Champion Craze rohe 808-Beats und Nonsens-Raps durch funktionales Scratching verknetet. Also der gesamte Rest. Wer schon immer wissen wollte, wo Typen wie M.I.A. oder die ganzen Bailefunk-Brasileiros ihre Energiequelle sitzen haben: hier, Baby, in Miami.