Wieder mal ein schöner Beleg dafür, dass Innovation nicht alles ist. Dash Dude, das ist der Schweizer Michael Bühler, nutzt ganz ungezwungen all die Mittel der verschiedensten Spielarten von Minimal-House. Am größten ist sicher die Affinität zum Ware-Sound mit seiner Pop-Sensibilität. „The Television Saga“ hat etwas überschäumend Üppiges. Die Bässe kommen gerne discopop breit daher und all die kleinen Soundeffekte hüpfen ungebunden durch die Gegend. Die Clicks und Edits sind extrem knackig. Und das Ganze wird dann schon mal mit weiblichem französischem Sprechgesang garniert. Oder der Koch singt gleich selber, Prince’ „When Doves Cry“ zitierend und weiterdenkend. Diese Ungezwungenheit macht „The Television Saga“ zu einem ganz besonders saftigen Vergnügen, dem man auf keinen Fall mangelnde Strenge vorwerfen sollte. Minimal-House ist definitiv reif für eine barocke Nische.