What a difference a day makes. Wenn es sich um das australische Trio Laurence Pike, Dave Miller und Phil Slater handelt, kann ein Tag ausreichen, um ein komplettes Album live einzuspielen. Und man hört es der Musik überhaupt nicht an. Die Besetzung Schlagzeug, Laptop und Trompete ist keine Garantie für gelingende Improvisation, vor allem, wenn der Computer bloß nebenherpluckert. Bei Roam The Hello Clouds ist der Computer als Instrument völlig gleichberechtigt. Dave Miller setzt den Rechner vornehmlich als Bass ein, ergänzt um rhythmische Geräusch-Akzente, und reagiert flexibel auf das Spiel seiner Kollegen. So ist eine Musik entstanden, die man im Grunde als experimentellen Jazz bezeichnen könnte. Dieser Jazz hat freilich jede Menge Einflüsse neuerer musikalischer Strömungen von Elektronik bis Dub aufgenommen. Manchmal spielen Pike und Miller hochkomplexe Stotterrhythmen, mit denen sie sich gegenseitig in den Takt fallen, manchmal liefern sie luftige Flächen, über die Slaters Trompetenspiel ruhig dahinstreift. Die drei halten stets die Spannung aufrecht und klingen völlig bei der Sache. Große Gegenwartsmusik.