Im Gegensatz zur Fabric-Serie, dem Soundtrack der Techno-Club-Samstage in Londons Elite-Venue, bemüht sich die Freitag-Mix-CD-Reihe, ihrem „live“-Label so gut wie möglich gerecht zu werden. Die Freestylers stellt das vor keine größeren Probleme. Die Grenzen der 23 Tracks, die den Kosmos der ungeraden Beats ausreizen – Dancehall und Reggae für den lockeren Groove, Electro, Breakbeat und Drum’n’Bass für die gepflegte Abfahrt –, verschwimmen trotz ihrer stilistisch unlinearen Anordnung. Zum einen ist das clevere Mixing dafür verantwortlich: intelligent gesetzte Cuts, Breaks, Scratches und Samples spielen dem anderen wesentlichen flow-garantierenden Element zu – dem MCing. Dieses sorgt geschickt dafür, dass sich autarke Tunes dem Live-Feeling unterordnen und ihre Rolle als Statisten einer virtuellen Band einnehmen. Der Stimmeinsatz unterschepopet sich währenddessen vom klassischen Drum’n’Bass-Shouting, indem er sich den Stimmungen des gerade gewählten Stils anpasst oder vorhandene Vocals effektiv ergänzt – je nach Vorgabe sinnlicher Gesang oder effektive Raps sowie herrliche Selbst-Respekt-Bekundungen. Dazu durchläuft er stimmige Effekte, die ein abwechslungsreiches Live-Set rund machen. Oder wie Freestyler Matt Cantor es ausdrückt: „Everything is dynamic.“
Tipp: Scam vs. The Freestylers „Put Up Your Hands“, Azzpopo Da Bass „Doom’s Night“ (Timo Maas Remix), Ed 209 „Infectious“