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Jazzfest 2024: Kurzinterview mit Val-Jeanty

Val Jeanty, auch bekannt als Val-Inc, ist eine haitianische Komponistin elektronischer Musik, Turntablistin und Professorin am Berklee College of Music. Ihr Musikgenre: Afro-Electronica oder Voudu-Electro, geprägt durch ihr Aufwachsen in Haïti. Bereits mit fünf Jahren trommelte sie bei Vodou-Zeremonien. Diese vielseitige Musiktraditionen, die Jeanty seit ihrer Geburt kennt, trägt sie in die Gegenwart und auch zum Jazzfest 2024. Im Vorfeld beantwortet uns Jeanty einige Fragen.

Du bist in Haiti aufgewachsen und deine Familie ist sehr musikalisch. Welchen Einfluss hatte das auf dich und wann hast du begonnen, Musik als deine Leidenschaft zu betrachten?
Als ich in Haiti aufwuchs, einem Land voller Kreativität, in dem Kunst und Musik allgegenwärtig sind, war das Leben selbst mein erster akustischer Einfluss. Von den morgens krähenden Hähnen über die singenden Händler auf dem Weg zur Arbeit bis hin zu den Rara-Bands. Was Musik als Leidenschaft angeht, war sie vom ersten Tag an da. Ich habe mich immer mehr mit dem verbunden gefühlt, was ich höre, als mit dem, was ich sehe.

Du siehst dich selbst als Vodouistin – bist du immer noch religiös und welchen Einfluss hat das auf deine Musik?
Vodou oder Vodun ist eine Lebensart für haitianische Vodouisten. Es prägt, wie ich das Leben wahrnehme – eine alte wissenschaftliche Tradition, die meine Vorfahren durch die einzige erfolgreiche schwarze Revolution in der Geschichte im Jahr 1804 führte. Es beeinflusst absolut meine Musik und ich zolle jedes Mal meine Ehrerbietung, wenn ich ein Instrument berühre. Meine Vorfahren, die diese Revolution gewonnen haben, leiten mich weiterhin.

Wann war deine letzte Vodou-Zeremonie? Wie war es?
Meine letzte Vodou-Zeremonie fand vor ein paar Monaten nicht in Haiti, sondern in Miami statt und sie war zutiefst heilsam! Die Verbindung und die Führung, die während der Zeremonie entstehen, sind jedes Mal von unschätzbarem Wert und stärkend.

Wie benutzt man Plattenspieler, wenn man Jazz spielt?
Mein Ansatz ist immer perkussiv. Ich bin in erster Linie Schlagzeugerin, daher sind die Plattenspieler für mich nur ein weiteres perkussives Werkzeug – und sie machen super viel Spaß!

Wie wirst du beim Jazzfest vorgehen?
Mein Ansatz ist immer derselbe – ob Jazz, Hip-Hop oder Dub. Ich bleibe kreativ, habe Spaß und gehe an die Grenzen.

GROOVE präsentiert: Jazzfest Berlin 2024
31. Oktober bis 3. November 2024
Haus der Berliner Festspiele

Tickets: ab 32 Euro

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