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„Acid Arkadia” im Münchner Zirka: „Utopie von allen, für alle!”

Bunt, divers, kommunistisch – ja, das ist auch eine Seite von München! Das Acid Arkadia-Festival am 27. und 28. September in München verspricht ein innovatives, immersives Kunst- und Musikerlebnis. Tom Sprenger alias Tom Zwotausend vom Veranstalter Alternative Fakten gibt Einblicke ins Festivalkonzept und die Hintergründe der Veranstaltung. „Acid Arkadia” wirft ein grelles Schlaglicht auf die brodelnde Kraut-Elektronik-, NDW- und Punk-Szene der bayerischen Landeshauptstadt.

„Die Alternativen Fakten wagen ein Großexperiment: Wir starten das immersive Musik-Festival ‚Acid Arkadia’. Mehr als 20 Acts und Performer:innen öffnen sich neun Stunden lang auf mehr als 450 Quadratmetern in den Hallen des Zentrums für Interdisziplinäre Raum- Und Kulturarbeit (Zirka) in München. Das Ziel: Getting lost im hierarchielosen Möglichkeitsraum. Utopie von allen, für alle!”

„Da gibt es alles – von Tee-Zeremonien bis Therapie-Sessions und so weiter. Zusätzlich finden alle 45 Minuten kurze Shows statt.” 

Der Name „Acid Arkadia” entstand aus einer Kombination von Ideen. Sprenger: „Acid Arkadia kommt daher, dass wir auf die Konzepte von Mark Fisher gestoßen sind, der unter anderem angefangen hat, über Acid Communities nachzudenken”. Fisher entwickelte die Idee eines sogenannten „Acid Communism” als Gegenentwurf zum Kapitalismus, inspiriert von der Gegenkultur der 60er und 70er Jahre des vorherigen Jahrhunderts. Und der Begriff „Arkadia” steht eben für eine mögliche Utopie und spielt natürlich auch auf den spielerischen Aspekt des Festivals an.

Festivalstruktur abseits des klassischen Konzerts

Das Festival „Acid Arkadia” ist als groß angelegtes interaktives Erlebnis konzipiert. „Es dauert neun Stunden, inklusive der Performances am Anfang. Das ZIRKA bietet einen begehbaren Raum, in dem die Künstler:innen ihre Stationen haben”, erläutert Sprenger. Wie sieht das konkret aus? Die Besucher:innen können frei zwischen acht verschiedenen Stationen wandern und dabei face to face mit den Künstler:Innen interagieren. „Da gibt es alles – von Tee-Zeremonien bis Therapie-Sessions und so weiter. Zusätzlich finden alle 45 Minuten kurze Shows statt.” Musik gibt es also auch!

Atari (Foto: Melis Kiran)

Die Acts stammen allesamt aus dem brodelnden Münchner Underground. Sprenger betont: „Ich beschäftige mich schon länger mit Münchens Szene im Punk- und NDW-Kraut-Bereich”. „Ein absolutes Highlight” ist aus seiner Sicht der Münchner Künstler Thomas Schamann alias Grotto Terrazza, „der seine erste Liveshow überhaupt spielen wird”. Grotto Terrazza sei jemand, der schon sehr lange sehr aktiv sei und auch schon mehrere Veröffentlichungen gemacht habe. Ein sehr wichtiger Kopf, der in der Münchner Szene auch überregional bekannt sei. Außerdem sind die folgenden Künstler:innen mit von der Partie – Atari, Adtanrian, Melis Soleil Kiran, Soft Violet, Ben Bix, Aaaahhhnnndddiii, Wildes, Nil Neumann, Bruno Haas, Dario Tortora, Atzen Anne, Fetteseekuh, Andrea Karl, Faileri Failera und Hodo Gaia 保土谷化.

Das Festival findet im Zentrum für interdisziplinäre Raum- und Kulturarbeit (ZIRKA) an der Dachauer Straße 110c statt. Sprenger schwärmt: „Das ZIRKA bietet großzügige Räumlichkeiten für eine offene Programmgestaltung und die Umsetzung dieses einzigartigen Festivalkonzepts.” Mit „Acid Arkadia” wagen die Organisatoren ein spannendes Experiment, das die Grenzen zwischen Musik, Performance und interaktiver Kunst verwischt – unterstützt von der Stadt München.

Acid Arkadia

im Zirka, München
Ab 18 Uhr

Tickets sind hier erhältlich.

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