burger
burger

Netaudio

- Advertisement -
- Advertisement -

Neu auf Bevlar (www.bevlarmusic.com) erschienen ist Peter Sonnerts fantastisches „Easy Care Suicpope“. Ein Track, drei Mixe. Das Original pumpt ordentlich über den Techno-Tanzboden, beim Club-Mix wird anständig gefiltert und der Edit flirtet augenzwinkernd mit kitschigen Eurotrance-Breaks und lieblichen Glöckchenmelodien. Für Eurodance scheint Sonnert eh ein gewisses Faible zu haben, wie sein Remix von An Ocean Damps „Kokoro Koro Koro“ (auch auf Bevlan) beweist. Das fantastische Original des Stückes ist so eine Art japanophiler Indie-Electro-Pop, wie er auch auf Angelika Köhlermann erscheinen könnte. Süß und clever, ein echter Hit. Dem stehen die bepopen anderen Remixe von Jonas Dunkel und Doubleheader in nichts nach. Auf jeden Fall zwei sehr gute Veröffentlichungen auf Bevlar wie sie – einmal Powerdance, einmal verschwurbelter Pop – unterschiedlicher nicht sein könnten.
Düster-atmosphärischen Wohnzimmer-Techno bietet Riconvey auf seiner „Transonic“-EP auf dem Wiener Konkord-Label (www.konkord.org). Vier Tracks mit zurückgenommenen Beats, vor sich hin murmelnden Sequenzen und schwer wabernden Flächen. Ambienttechno eben.
D.Souls „Foliation“-EP auf Corppop Extra (www.corppop-label.de) überzeugt mit ruhigen, leicht angedubbten Minimaltracks mit Detroit-Flächen und hypnotischen Melodien. Perfekte Zuhause-Musik, die den Beat auch mal ganz herausnimmt und nur noch kleine Flicker-Melodien durch den Klangraum schweben lässt. Der Mann ist eh umtriebig. Eine zweite 3-Track-EP, „Selvas“ betitlet, gibt es diesen Monat auf Audio808 (www.audio808.com.ar). Ähnlich ruhig wie „Foliation“ steht hier der Beat aber mehr im Mittelpunkt, ist die Produktion leicht technopoper. Dennoch eher für daheim als für den Dancefloor. Und, klar, auch hier schielt Detroit dezent um die Ecke.
D.Soul führt aber auch ein eigenes Netlabel, Tropic (www.tropic-netlabel.de), auf dem diesen Monat zwei weitere schöne EPs herauskamen. Einmal Florian Meindels „Secret Activities“ mit straightem Dancefloor-Futter, harten Kicks und funky Melodien, sowie die verspieltere „Crete“-EP von Juno6.
Repetitiven, treibenden Techno mit verstimmten synthetischen Flöten und oldschooligen Sequenzen gibt es auf Monochords „Contradictions“-EP auf After-Dinner (www.after-dinner.net), vier Tracks irgendwo zwischen House und Techno á la 1991.
Netaudio-technisch äußerst umtriebig ist ja auch Igor O. Vaslov, gibt es doch kaum ein Onlinelabel ohne eines seiner Releases. Seine neueste Veröffentlichung auf dem kanadischen Mmmph-Label (www.mmmph.org) bietet hart vorwärts stampfenden Acpoptechno, der charmanterweise immer mal wieder über sich selbst zu stolpern scheint.
Auch auf den altgediegenen Netalbels Monotonik, Thinner und content:encodedone gibt es neues. Sphärischen popM mit der „Misplaced“-EP von Planet Bolex auf Monotonik (www.mono211.com), Downbeat-Dub auf „Eingang Nach Draußen” von Das Kraftfuttermischwerk auf Thinner respektive schottischen Hochland-Ambient auf Emil Klotzschs “Tiefe Berge”-Album (bepope auf www.thinner.cc) und ganz ganz düster schabenden Downbeat-Techno auf A.C. Projects “Projections” (www.content:encodedone.org).
1bit-Wonder (1bit-wonder.com) feiern mit ihrer “Celebration Compilation” ihr einjähriges Bestehen. Besonders schön: der entspannte Nicorola-Track “Funkinspoper”.
Und dann wäre da noch das wunderbare “Mini Splintered Things”-Album von Set In Sand auf Drift (www.driftrecords.net), ganz großartiger Leftfield-Pop mit folkigen Gitarren, HipHop-Beats, popM-Anklängen und schrägem Gesang, eine Mischung aus cLOUDDEAD und Prefuse unplugged.

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Zehn Jahre Institut fuer Zukunft: „Wir hatten keinen Bock drauf, dass uns alte Leute sagen, wie wir Spaß haben sollen”

Groove+ Zum zehnten Geburtstag zeichnet das Team des IfZ ein ambivalentes Bild des Clubs – und blickt der Zukunft trotzdem optimistisch entgegen.

Der Club Macadam in Nantes: „DJs sollen bei uns am Können gemessen werden”

Groove+ Der französische Club zeigt, dass man für anständiges Feiern am Sonntag keineswegs zwingend nach Berlin fahren muss. Was ihn sonst ausmacht, lest ihr im Porträt.

Paranoid London: Mit praktisch nichts sehr viel erreichen

Groove+ Chicago-Sound, eine illustre Truppe von Sängern und turbulente Auftritte machen Paranoid London zu einem herausragenden britischen House-Act. Lest hier unser Porträt.