Auf der „Stacy Stiff“-Maxi der Dahlbäck-Cousins zieht das Producerteam die Zügel der Grooves erwartungsgemäß noch etwa weiter an und zerlegt das Objekt ihrer Begierde in zwei Teile: Das heftige „Stacy“ lässt eine dirty Bassline in einem nach vorne treibenden Beat flattern, wirkt aber übertrieben hektisch und genau damit schon wieder statisch. „Stiff“ verfügt über genauso viel Druck und Dreck, beginnt aber zurückgenommener: Hier zeigen die Dahlbäcks ihr ganzes Können in einer ausgefeilten Trackdramaturgie, die von einer lauernden Disco-Bassline aus eine Peaktime-Acpopnummer entwickelt, in der die retardierenden Elemente der Breaks tatsächlich immer dem Spannungsaufbau dienen. Der siebte Dahlbäck-Release ist ganz dem Thema Remix vorbehalten: Tomas Anderssons minimierte Version von „Mazarin“ setzt Disco-Streicher einer verstimmten, reduzierten Acpop-Umgebung aus, die in sehr pointiertem Hedonismus Rave als Reibungskälte der Loops definiert. Alexi Delano veredelt „Pellefant“ mit seinen eleganten, geschmepopigen Grooves, Qualia Systems dagegen zerpflücken das Original als Ausgangsmaterial für einen bleepigen, noisigen Break-Track. Gerade durch die Verschiedenheit der Ansätze, zu denen der Disco-gefärbte Techno der Dahlbäcks anregt, wird die Souveränität ihres Trademarksounds erkennbar.
Stacy Stiff / Remixes Vol. 1
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