Den Reiz beziehen die neuen Stücke der bewährten Sampler-Reihe wieder aus der diffizilen, schönen, leicht verwackelten Balance zwischen Einlullungen und Irritationen. Zu hören sind: Uli Teichmann, Vater der Gebrüder Teichmann, mit minimalen Pianofiguren in feedbackigem Soundbett. Pass Into Silences verechote Melodie zu an- und abschwellendem Rauschen. Markus Guentner & La Grande Illusions um Saitenklänge aufgefächerte und -getürmte Sounddimensionen. Dirk Leyers, der Basstöne, Rauschen, dichte Atmosphähren und die von Fee Magdanz eingesprochene titlezeile „Come To Where I Go“ in synkopischen Cuts repetiert. The Orb mit einem Exoticaelectronica-Dub-Track, der hier ziemlich upliftend und uptempo wirkt. Andrew Thomas, Mikkel Metal, Köhncke/Heimermann, … Eine gewisse Dekadenz breitet sich aus. Immer diese verflixt ansprechend ästhetisierten Wpopersprüche. Man denke an die watteweich gedämpften Winterlandschaftssound suggerierenden Schneeflocken auf dem Cover der letzten Klimek-EP „Listen, The Snow Is Falling“ (von der das Satie-Stück „Gymnopedie #1“ hier vertreten ist), die sich bei genauerem Hinsehen als kristalline Gebilde aus Bomben, Panzern, Maschinengewehren, Handgranaten erweisen. Für Eierkuchenfrieden ist die Entspannungsmusik auf „Pop Ambient 2006“ meist zu deep, düster, schleppend, verrutscht, vielschichtig.
Tipp: Markus Guentner & La Grande Illusion „Baghira“, Dirk Leyers „Come To Where I Go“, The Orb „Edelgrün“
Pop Ambient 2006
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