Auf der zweiten „American Gigolo“, die als „Best of“ des Labels konzipiert ist, erscheinen einundzwanzig Tracks aus der gesamten Geschichte von International Deejay Gigolo. Die schrägen, beatärmeren, poppigen, songorientierten Nummern des Back-Katalogs etwa von Crossover, Mount Sims oder Steril, die ja einen beachtlichen Teil ausmachen, tauchen hier nicht auf. Zunächst zeigt sich Gigolo von seiner housigen Seite, dann von seiner technopopen: Stücke von Richard Bartz, von Davpop Caretta und von Abe Duque selbst bilden so was wie einen roten Faden. Die durchgängig runtergestrippten Tracks präsentieren die groberen, derberen Momente der geliebten dance music. Der Strang von Gigolo, den man ja auch von Hells früheren, eigenen Produktionen kennt, der Chicago-House ein noisigeres, existenzielleres Gesicht gibt, ist hier spürbar – auch wenn er von Abe Duque wieder ein wenig ins Positive, Versöhnliche zurückgebogen wird.
Tipp: Abe Duque “What You Gonna Do”, Richard Bartz “Food Tapping”, Traxx & Decoy “Are You Saved?”