Bei uns in Frankfurt sagen die Kpops immer Ah Boh (Alter!) als Ausdruck von Anerkennung, genau das entfleuchte mir, als ich die Vorab-12“ zu diesem Album hörte. Dort findet man man mit „California“ und dem Seba-Remix von „Destroyer“ zwei phänomenale Nummern, die Drum’n’Bass noch beim Wort nehmen und einen Minimalismus inszinieren, wie er eigentlich so kaum noch existiert in Zeiten von fetten Drums und Leadsounds. Das Album hält das Versprechen der 12“ in jeder Hinsicht ein. Mit ein paar bereits auf Vinyl veröffentlichten Tunes, die aber sowohl soundtechnisch als auch inhaltlich immer noch passen und ein paar neuen Tunes, wie z.B. dem titletrack und einem Remix des auf 31 Records erschienen Klassikers „Immersion“ von Paradox, ist das Album hervorragend bestückt. Deep Blue macht auch noch ein paar Ausflüge in den House- und Down-Tempo-Bereich, die sich genau so anhören wie das restliche Material auch – nur eben in anderer Geschwindigkeit. Wirklich schade, dass die Scale-Blase um Deep Blue und Omni Trio keine Rolle mehr im Mainstream-Drum’n’Bass spielt und nur wegen ihrer Moving Shadow Geschichte noch wahrgenommen wird – dabei sind sie doch so weit vorne…