Mit den Acoustic-Guitar-Progressionen von „Pietermaritzburg“ endet Deaf Safari dort, wo für den Südafrikaner alles begann: Als Teenager spielte Felix Laband in seiner Heimat in Punkbands Gitarre. Seit 2001 veröffentlicht er elektronische Musik zwischen Ambient, experimentellem Jazz und Downbeat. Wie bereits der Vorgänger Dark Days Exit erscheint auch Labands viertes Album bei Compost. Im Zentrum des Interesses der neun Tracks steht die menschliche Stimme, die er in Anlehnung an Alan Lomax, auf den er sich ausdrücklich bezieht, in Form von Field Recordings aufzeichnet und als Keimzellen für seine Kompositionen verwendet. Mit dem Unterschied, dass Labands Forschungsrevier nicht in hauptsächlich Afroamerikanern vorbehaltenen Gefängnissen im Süden der USA um 1930 liegt, sondern in und um Kapstadt. Folglich bilden nicht Chain-Gang-Songs, Folk-Blues und Field Hollers den Hintergrund, sondern der Kwaito House der Gegenwart. Kunstvoll kritisch-dialektisch arrangiert die Vocals, etwa die Choreografie aus drei übereinander gelegten Samples im epischen „Rightious Red Berets“. Glitchy, unterschwellig narrativ, kurz: mehr Dntel als Portable. Ausgezeichnetes Deep House-Autorenalbum.
Stream: Felix Laband – Deaf Safari (Album-Preview)