Homebase: Köln
Erste gekaufte Platte: Stevie Wonder – Characters
Zuletzt gekaufte Platte: Jon Hassell / Brian Eno – Possible Musics
Was mich zum DJ gemacht hat: Das American Forces Network. Mein Gehör und mein Verständnis von Harmonien wurden damit im Frankfurter Kinderzimmer geschult.
Meine Vorbilder: Jazz-Musiker
Ich lege auf mit: Vinyl und CD.
An Köln mag ich: Hier kannst du leben, wie du willst, und hier werden große Plattensammlungen geteilt.
An Köln nervt mich: Es wird manchmal zu gemütlich. Dann ist es Zeit zu reisen.
Das beste Erlebnis beim Auflegen: Es ist gut im Club so mit der Musik zu experimentieren, als seist du im eigenen Wohnzimmer. Und wenn eine Nacht verläuft, wie in den ersten US-Clubs, ist das eine gute Nacht. Das waren Orte, an denen du in jedem Zustand willkommen bist, Schmerzen den Bässen überlassen kannst und alle ihre Körper genießen. Deswegen muss in Clubs auch genug Platz zum Tanzen und Atmen sein. Rempelei auf der Tanzfläche braucht niemand. Im Club kommt das Spirituelle mit dem Körperlichen zusammen. Ich orientiere mich immer in einer Nacht: Wie beginnt sie, wie endet sie, wer spielt vor, wer nach mir, was kann ich oder können wir alle gemeinsam mit der Nacht musikalisch anstellen? Wenn also die DJs durch ihr Zusammentun etwas entstehen lassen, ist das ein gutes Erlebnis für mich beim Auflegen. Das erklärt wahrscheinlich Jazz-Musiker als meine Vorbilder. Und das in Köln traditionelle Ping-Pong-Auflegen ist als intimer und öffentlich geführter Dialog nicht zu unterschätzen – das wurde so auch gleich von unseren Detroiter Gästen Kyle Hall und Jay Daniel übernommen.
Das Nervigste beim Auflegen: Schlampiger Technikaufbau
Lieblingsclub zum Auflegen: Das S (Frankfurt) und das Stecken (Köln). Wenn der Wirt Musik liebt, überträgt sich das auf den Club. Beim S, einem kleinen schwarzen Fachwerkhaus im ehemaligen Vergnügungsviertel der GIs in Frankfurt und dem Stecken, einem Kellerclub und zweite Heimat von Groove Attack in Köln, war das so.
Meine Secret Weapon: Weihnachten in Detroit.
Download (MP3, 320 kBit/s, 62:51 Min., 144 MB)
1. Francis Bebey – Forest Nativity – Born Bad Records
2. Moodymann – Sunday Morning – Planet E
3. Gene Hunt feat. Jocelyn H. – Gotta Get Away (A.O.S. / Rick Wilhite Mix) – Philosophie Music
4. Hieroglyphic Being – The Human Experience – Planet Mu Records
5. Li’l Louis – Frequency – Dance Mania
6. Aaron Carl – Sky (Osunlade Mix) – Superb
7. Afefe Iku – Baby – Yoruba Records
8. Logg feat. Leroy Burgess – You’ve Got That Something – Salsoul
9. Marcellus Pittman – Erase The Pain – FIT
10. Hanna – Healing – Sound Signature
11. K Hand – Funky Tonight – Third Ear
12. Miller / Scott Project – It’s Gonna Be Alright – KMS
13. Jaco Pastorius – Portrait Of Tracy – Epic
Wie hast du die Stücke für den Mix ausgesucht?
Das sind momentan wichtige Platten für mich. Aus der Selektion ergab sich dann eine Stimmung.
Wo und wie wurde der Mix aufgenommen?
Der Mix wurde bei A-Musik aufgenommen, mit einem Zoom H4n Recorder.
Wo kann man dich demnächst an den Decks erleben?
Am 24. Juli 2015 in Brüssel. Meakusma heißt im Recyclart willkommen, mit PG Sounds und Finn Johannsen.
In der Rubrik Am Deck stellen wir in jeder Groove-Ausgabe die wahren Heldinnen und Helden hinter den DJ-Pulten vor: Jene Residents, die außerhalb ihrer Stadt oder Region nur wenige kennen, die aber in ihrer Heimat unverzichtbare Grundlagenarbeit leisten. Jene vielversprechenden Nachwuchsstars, die noch kaum eigene Veröffentlichung vorweisen können, dafür aber mit qualitativ hochwertigen Sets beeindrucken. Und weil Musik mehr sagt als tausend Worte, darf jeder DJ, der mit einem Am Deck-Fragebogen im Heft vorgestellt wird, sich auch mit einem Mix auf groove.de präsentieren.