David Krasemann, wie Dave DK bürgerlich heißt, war einer der Resident-DJs des Globus-Floors im Tresor. Mit Val Maira erscheint fünfzehn Jahre nach seinem Debüt Sensory Overload sein drittes Album, als Nachfolger des 2007 bei Moodmusic veröffentlichten Longplayers Lights And Colours, erneut auf Kompakt wie bereits 2013 die Maxi „Palmaille“. Die elf Tracks nehmen die große Tradition des Labelsounds zwischen Ambient und Minimal House mit einem Schuss Neo-Trance ähnlich geschickt auf wie The Field. Die Tanzfläche bleibt zwar im Hintergrund als Ursprung erkennbar, bildet aber nicht mehr das primäre Ziel – es geht vielmehr um das vielschichtige, ausbalancierte Hörerlebnis, das man mit dem Albumformat verbindet. Wie unaufgeregt Krasemann die Pole Kohärenz und Diversität verbindet, zeugt von einer gereiften, souveränen Produktionshaltung. Mellow, relaxt, zuweilen fast balearisch in der Grundstimmung, verbreitet das Album eine milde Deep-House-Melancholie, mit einem Techno-Unterton, der eher spätromantisch als impressionistisch ist. Auch hier: bloß kein Stress. Als Vinyl, CD und digital erhältlich, die Doppel-LP-Version enthält zusätzlich eine CD – ein guter Zug.
Stream: Dave DK – Val Maira (Album-Preview)