Mit einer neuen Platte von Coco, Steel & Lovebomb hatte man eigentlich nicht mehr groß gerechnet. Doch das Trio Chris Mellor, Lene Stokes und Craig Woodrow wollte es anscheinend noch einmal wissen und stellt sich mit The Chillout Album in die Tradition von The KLF. Als weitere Inspiration dienten Brian Eno und Laraaji, die Zutaten stimmen also schon mal. Erwartungsgemäß ist eine ruhige Platte dabei herausgekommen, zugleich eine späte Rehabilitierung des Worts „Chillout“, das ja nach den Neunzigern etwas in Vergessenheit geraten war. Synthesizerflächen branden an, Stimmen murmeln im Hintergrund, Wasser rauscht vorüber, vereinzelte Gitarrenlinien schlängeln sich am Horizont entlang. Dazu kommen anspielungsreiche, gern ausgedehnte Titel wie „A Tangerine Dream A Long Way From Home“, die einen ähnlichen Humor erkennen lassen, wie man ihn etwa von The Orb gewohnt ist. Trotz aller Gelassenheit, die aus den Tracks spricht und die auch Anklänge an Balearic im Mix gestattet, wirken die nahtlos ineinander übergehenden Stücke oft seltsam zusammengestoppelt, auch der immer mal wieder kurz einsetzende Gesang erscheint einigermaßen unmotiviert. Statt einer Collage zum Hineintauchen lauscht man einem eher beliebigen Streifzug durch verschiedenste Einfälle, die nicht alle gleichermaßen zwingend sind. Das stört dann sogar beim Chillen.
Stream: Coco, Steel & Lovebomb – „Intermittent Light Rain, Rising Slowly“