Alle drei Jahre präsentiert Andy Butler einen neuen Entwurf seines Projekts Hercules & Love Affair. The Feast Of The Broken Heart ist Album Nummer drei und damit die dritte Inkarnation seiner House-Revue. Wieder präsentiert Andy Butler neue Gesichter und Stimmen. Auch Kim Ann Foxman ist inzwischen nicht mehr von der Partie – zum Bedauern sicherlich vieler. Den Antony Hegarty-Part nimmt nun John Grant ein. Der kommt wie Butler selbst aus Denver, gründete dort in den Neunzigern die Indie-Band The Czars und veröffentlichte in den vergangenen beiden Jahren zwei wirklich interessante Soloalben zwischen Folk, Siebziger-Softrock, David Bowie-/Glam-Einflüssen und zuletzt vermehrt elektronischen Elementen. Wobei man sagen muss: Stimmlich haben Hegarty und Grant nun wirklich nichts gemeinsam. Einen richtig guten Job macht auch der Belgier Gustaph, der in flämischer Sprache unter dem Namen Stef Caers auch als Singer/Songwriter Musik macht. Weiterhin an Bord: Die Soul-Sängerin Krystle Warren und eine gewisse Rouge Mary. Was die Besetzungscouch angeht, hat Andy Butler abermals ganze Arbeit geleistet. Musikalisch stand ihm wie beim letzten Album Blue Songs und zuletzt auf Tournee Mark Pistel (ehemals bei Meat Beat Manifesto und Consolidated) zur Seite. Musikalisch wollte Andy Butler dieses Mal etwas garstiger, schmutziger und stürmischer zur Sache gehen – ein Old-School-House-Feeling an der Grenze zu Techno sollte es werden. Nun, genau da war Hercules & Love Affair eigentlich auch schon mit Blue Songs, etwas unerwartetes passiert hier garantiert nicht. Mit Ausnahme des von John Grant gesungenen „I Try to Talk“ fehlen The Feast of the Broken Heart Songs, die irgendwie herausragen. Unterhaltsam ist aber auch das dritte Hercules & Love Affair-Album.
Stream: Hercules & Love Affair – The Feast Of The Broken Heart