Mehr denn je gibt sich das Producer-Duo Elitechnique aus Rotterdam auf seinem neuen Album für Clone Loft Supreme der suggestiven Sogwirkung imaginärer Soundtracks hin. Dass diese eher zugigen, unwirtlichen S-Film-Genres wie Suspense, Science Fiction, Splatter, Sex & Crime zuzuordnen sind, ergibt sich bereits aus dem Titel der Albenreihe: In der IT-Technik und der Geologie bezeichnet Intrusion das Eindringen einer Materie oder Kraft in ein gegebenes System, für die Psychologie handelt es sich um das Wiedererinnern traumatischer Zustände. Teil II bringt erneut acht vorzügliche Tracks, die hier entsprechend „High Risk“ oder „Violence” heißen, sich aber weniger scherenschnittartig anhören: Beim Ausleuchten der Schattenseiten des hedonistischen Eskapismus rückt nun ein Gespür für die Zwischentöne, Durchdringungen und Ambivalenzen in den Vordergrund. Die für ihre frühen Maxis auf Radius, Clone sowie – als Editechnique – auf Magick Edits so wichtigen Cosmic-, Italo-Disco- und Electro-Anleihen sind mit dem Mini-Hit „Love Triangle“, „Intruders Return“ und „Hotel Basement” auch vertreten, scheinen insgesamt aber auf dem Rückzug zu sein. Das öffnet den Raum für erhabene, vorwiegend nächtliche Soundscapes wie in „Volumina Mortuaris“ und beschert diesem Album seine stärksten Momente dort, wo es keinen Beat mehr benötigt. Diesmal in grellgelbem Vinyl.
Stream: Elitechnique – Intrusion II (Preview)