In den vergangenen drei Jahren war viel los im Leben der Amerikanerin Cameron Mesirow alias Glasser. Ihr 2010 veröffentlichtes Debütalbum Ring machte sie über Nacht zur kleinen Underground-Berühmtheit. Es folgten eine neue Maxi inklusive Lindstrøm-Remix auf dessen Label Feedelity und weltweite Konzerte mit Sigur Rós und The xx. Umgezogen ist die Produzentin, Songwriterin und Sängerin auch. Vom sonnigen Los Angeles ins niemals schlafende New York. Da versperren einem gerne mal die Wolkenkratzer den Blick ins Weite. Vielleicht sind deshalb die Texte auf ihrem zweiten Album Interiors so sehr nach innen gerichtet? Sie thematisieren ewige Themen wie Liebe und Angst und bilden jene Bewusstseinszustände in geheimnisvollen Geschichten ab. Ihre Stimme arbeitet dabei wie ein zusätzliches Instrument und haucht dem elektronischen Skelett ihrer Songs mit vielförmigen Klangfarben einen intimen, verletzlichen Geist ein. Die Musik selbst ist unaufdringlich experimentell, folgt nicht immer einem linearen Aufbau, überrascht mit unwirklichen Soundpassagen und ist trotzdem immer Pop. Produziert hat Glasser alles mit Van Rivers, ohne dass dessen Handschrift als Technoproduzent auch nur einmal spürbar ist.
Video: Glasser – Shape