Jian Kellet Liew alias Kyson zeigt in seinen Produktionen einen Hang zu tiefen Emotionen. Sein Debütalbum beginnt mit zaghaften Piano-Klängen, freundlich-geisterhaften Gesangssamples und klackernder Percussion. Mit schlingernden Synths, langen Basstönen und entschleunigten Beats trägt der Eröffnungstrack „We’ve Been Inside For Too Long“ die Stimmung für das ganze Album vor. Kyson erzeugt mit seinen ruhigen Stücken emotionale Momente schwelgerischer Traurigkeit. Spur um Spur flechtet er wie bei „Missing Things“ ineinander, was zu einem eruptiven, kraftvollen Gefühlsausbruch führt. Zwischen verspielter Percussion, verträumten Synths und freundlich brummenden Bässen schiebt sich immer wieder wie bei dem zwischen HipHop, House und UK-Bass changierenden Track „She Said To Me Quietly“ Kysons Stimme nach vorne. Sie fungiert dabei, mit Hall- und Echo-Effekten versehen, als zusätzliches Instrument, ohne den Stücken Text aufzuzwingen. Auch wenn das Album manchmal knapp an der Grenze zum Kitsch vorbeischrammt, nimmt es mit in eine zeitlose, von Gefühlen geprägte Parallelwelt.
Stream: Kyson – Missing Things